Johannes Peter Knapp

Hans, unser Chefredakteur Wir hatten viele Gelegenheiten, uns kennen- und schätzen zu lernen. Wahlkämpfe beispielsweise, die Hans für die Volkspartei und ich für die SPÖ in Völs gemanagt haben, harte Bandagen inklusive. Da konnte ich mit Deinem prompten Anruf hundertprozentig rechnen: „So geht das nicht, das stimmt so nicht oder so ähnlich.“ Da gab es nichts hintenherum sondern wir haben uns direkt gesagt, was uns missfallen hat. Und dann war die Sache nach ein, zwei Wochen wieder erledigt. Viel häufiger aber waren die konsensualen Ereignisse in den Jahrzehnten der Zusammenarbeit, sowohl im Gemeinderat, als auch in der Redaktion der Völser Gemeindezeitung. Hans, unser Chefredakteur, hat alle wichtigen Fragen fair und objektiv mit Toni Pertl und mir ausdiskutiert und nach meiner Erinnerung ist es immer gelungen, auf einen Nenner zu kommen. Besonders im Gedächtnis sind mir die jährlichen Zusammenkünfte der Redaktion mit dem Bürgermeister, die fallweise bis weit in den neuen Tag dauerten, ehe alles besprochen war, aber auch die von Hans bestens organisierten und betreuten Gemeinderatsausflüge: Besser als jedes Reisebüro! Auch das gehört nach getaner Arbeit dazu. Eine Gemeindezeitung sollte nicht langweilig und nicht Hauspostille des jeweiligen Bürgermeisters sein, sondern das ganze Gemeindegeschehen möglichst objektiv abbilden. Das gelingt, wenn jeder auch bei den „wichtigen Meldungen“ aus den eigenen Reihen zu Abstrichen bereit ist. Solange es seine Gesundheit nur irgendwie zuließ, hat Hans Knapp diese Aufgabe vorbildlich wahrgenommen. Als er uns einzeln zu einem Gespräch bat und meinte, es geht jetzt wirklich nicht mehr, wussten wir, dass die Körner in der Sanduhr seines Lebens zu Ende gingen. Seine eigene Wahrnehmung dieser 33 Jahre gemeinsamer Arbeit hat Hans Knapp im Interview mit Toni in der Gemeindezeitung vom Oktober 2020 (Nr.8) in wirklich nachlesenswerter Weise zusammengefasst. Mir bleibt nur die Erinnerung und der Dank an viele Stunden gemeinsamer Arbeit. Die große öffentliche Anerkennung dafür möge auch seiner Familie ein Trost sein. NR a.D. Erwin Niederwieser